Gedanken zum Leben

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Haben Sie nicht auch mal diesen Moment, in dem Sie innehalten; versuchen, ruhig zu werden, um sozusagen in sich zu ruhen? Das kann dazu führen, daß Sie nur noch auf ihre Atmung achten: Ein- und Ausatmen, ganz bewußt und zugleich so, daß das Denken langsam verschwindet. Mit der Zeit spielen die Geräusche "da draußen" (die Straße, andere Zimmer) keine Rolle mehr. Reduziert auf einen selbst und den kosmischen Raum, in dem sich alles befindet, geht es nur um die Atmung, das Einssein mit sich und der Welt und die Leere, das Loslassen.

Es gibt Babyfotos von mir, auf denen ich mich selbst als "little Buddha" sehe, auf dem Bauch liegend, mit großem Kopf und zufrieden grinsend, eins mit der Welt.

Ich meine, das macht unser Leben großteils aus, daß wir zufrieden sein können. Was nichts mit Stehenbleiben, falscher Selbstzufriedenheit oder Selbstüberheblichkeit zu tun hat. Zufrieden sein kann nur eines sein, eine Motivation, darin weiter zu machen, was einen zufrieden macht. Und das kann wieder andere zufrieden machen und so weiter.

Das war nicht immer so. Und das ist auch nicht jeden Tag gleich. Und vermutlich brauchen wir diese ständige Herausforderung, die Dinge im Gleichgewicht zu halten. So weit das geht. Das ist jetzt nicht leicht, in einer Welt, die in Gefahr ist, mittels ökologischer, politischer und sozialer Katastrophen ihr Gleichgewicht zu verlieren. Resignation wäre hier aber die falsche Antwort. Mehr denn je geht es darum, Einkehr zu halten, Ruhe zu finden, um mit den richtigen Entscheidungen für ein Leben im Gleichgewicht zu sorgen. "The ballance of power" ist sicher einer der Wege, die begehbar sind.

Mein Vater rief mir einmal zu (ich war gerade in einen Zug eingestiegen): "Solange Du nur imitierst, lebst Du nicht!". Damit hat er Recht. Auf der ständigen Suche nach Vorbildern will man "wie der" oder "wie die" sein. Und Medien, Werbung und Politik wollen, daß wir "so sind", wie "die" es möchten. Wir bewegen uns auf einem schmalen Pfad, wollen wir unser selbst bewahren. So wir es gefunden haben.
Meine Texte und Bilder wollen diese Suche "nach uns" widerspiegeln, dokumentieren und immer wieder neu beginnen. Schreiben und Lesen - beides kann Zen sein. Schreiben, Malen, fotografieren, in Gedanken einen Film drehen - und vielleicht wirklich mal einen Film drehen - das kann der Weg sein.
  
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